Endlich Grossstadt: U-Bahn für Zürich

Beitragsbild

Angesichts der ständig wachsenden Bevölkerung, der anstehenden Verdichtung und der überlasteten S-Bahnen, vollgestopften Trams und immer zu spät kommenden Bussen soll die Stadt endlich die U-Bahn bekommen, die sie verdient. Bis in 20 Jahren kann ein gut durchdachtes Konzept, das die umliegenden Gemeinden einbezieht, erarbeitet werden, die Abstimmung kann bereits gewonnen sein und wir können uns an die Arbeit machen, die Verkehrsprobleme der Zukunft schon im Voraus zu lösen.
Nicht vergessen: Die Idee gabs schon mal.
http://www.srf.ch/player/tv/archivperlen/video/nahverkehr-unter-den-boden-damit?id=15adabd7-74b1-492d-8afe-35cdc0efeca8

Dieser Beitrag hat 218 positive Stimmen und 51 negative Stimmen Stimmen.

26 Kommentare

  1. Die Idee gab’s schon mal – aber m.W. wurde sie damals von der Bevölkerung abgelehnt – oder nicht? Der Umbau zur U-Bahn hatte ja auch begonnen, wovon der Tunnel zwischen Milchbuck und Schwamendingen zeugt (mit der Kuriosität, dass die Trams in den Linksverkehr wechseln, damit die Einrichtungsfahrzeuge, die nur rechts Türen haben, an den Mittelbahnsteigen halten können). Aber dann hat man sich für den Ausbau der S-Bahn und des Tramnetzes entschieden.

    Heute, in einer Zeit der alternden Gesellschaft und der nicht mehr so „flüssigen“ öffentlichen Kassen muss man sich ber fragen: Ist ein teures und nur mit hohen Betriebskosten sowie (aus Fahrgastsicht) mit hohem Aufwand barrierefrei erreichbares System wie eine U-Bahn wirklich notwendig, damit richtiges Grossstadtgefühl aufkommt? Kann man nicht das „Potenzial nach oben“, das es bei Trams noch gibt, weiter ausschöpfen? In Deutschland dürfen Straßenbahnen bis zu 75m lang sein. Wie ist es in der Schweiz? Da wäre ggf. noch viel Spiel – die Cobra-Trams könnten sicher doppelt so lang sein. Und der Takt könnte auch noch dichter sein.

    Wäre es nicht viel spannender und eine durchaus praktikable Lösung, in Zürich den Spiess einmal umzudrehen? Trams, Velos und Fussgänger bekommen ausreichend Platz und wo es dadurch für den Autoverkehr zu eng wird kommt dieser in den Untergrund – anstatt zu sagen: hier muss die Bahn nach unten, weil nicht genug Platz da ist. Die Trams werden (auch mit elektronischen Mitteln) konsequent bevorrechtigt.

    Per se barrierefreier ÖV, der direkt „im öffentlichen Raum“ der Stadt verkehrt, anstatt in den für viele unbeliebten Untergrund „abgeschoben“ zu werden, wäre m.E. eine sehr viel zukunftsfähigere Lösung als eine U-Bahn!

  2. Die Frage ist aber, wie man den ÖV – in diesem Falle das Tram – in Zürich beschleunigen könnte um sie für die Zukunft fit zu machen?

  3. Das Tram kann man in der Kapazität und Effizienz nicht noch weiter ausbauen. Das Zenit ist erreicht. Da bleibt nur eine 2.Ebene in Tief oder Hochlage. Die Frage hier einzelne Tramlinien inkl Forch, Glattal+künftige Limmattalbahn als Schnelltram und später als U-Bahn unterirdisch zu führen oder an 2-3 reine U-Bahnlinien zu denken. Zu denken wäre auch an einer Kombination mit der geplanten inneren S-Bahn 2G, an einer neuen DML mit mehr Stationen welche die SZU einbeziehen könnten, denn die jetzige DML ist Fernverkehrsgerecht und so eine Fehlplanung. Trams als beschleunigte Vorortszüge welche mit üb. 35m Länge, mit ü 30t und mit ü. 45kmh durchs Stadtverkehr rasen, ist Nonsens und will ich nicht haben.

  4. Müssen die Stationen in der DML (Durchmesserlinie) sein? Oder könnte eine solche S-Bahn 2G auch die freien Kapazitäten der bisherigen Strecken nutzen?

  5. Ich bin schon immer dafür gewesen, dass man in Zürich eine U-Bahn baut. Oberirdisch hat es keinen Platz mehr. Ausserdem kann die U-Bahn im 2 Min Takt fahren. Als in den 80er Jahren über eine U-Bahn abgestummen wurde, waren die Menschen noch nicht so weit. jetzt möchten aber gerne die meisten eine U-Bahn.

  6. Als Nicht-Zürcher, aber Zürich-Kenner würde ich sagen: Wenn Zürich eine U-Bahn-Linie bekommen soll, dann sicherlich mit recht grossen Haltestellenabständen, also eher mit grossräumiger, schneller Verbindungs-Funktion (fast schon wie die S-Bahn) und nicht mit kleinteiliger Erschliessungsfunktion. Haltestellenabstände vielleicht 800-1000m (noch nicht ganz Moskau-Style, aber auch deutlich grössere Abstände als z.B. die Metrolinie 4 in Paris, wo man von Haltestelle zu Haltestelle fast spucken kann). Tramlinien, die dann (in Teilbereichen) parallel zur U-Bahn verkehren, sollten auf jeden Fall erhalten bleiben, denn das Tram hat ja in einer Stadt wie Zürich auch eine wichtige Erschliesungsfunktion innerhalb der Quartiere, also auch mit erheblich kürzeren Haltestellenabständen als die U-Bahn.
    Ideen für Linienverläufe von einem U-Bahn-Kernnetz aus zwei Linien:
    U1 Campus Hönggerberg – Höngg – Wipkingen – Unterstrass – Oberstrass – ETH – HB – Paradeplatz – Enge – Sihlcity – Albisgütli
    U2 Albisrieden – Albisriederplatz – Wiedikon – Selnau – Paradplatz – Bellevue – (dann weiter Anbindung an die Forchbahn, diese aber dann teilweise in den Tunnel)
    Nur zwei erste Vorschläge, ohne die ursprünglichen Linienplanungen des „alten“ U-Bahn-Projekts genau zu kennen.

  7. Ich würde mal mit ca.3 Linien anfangen. Und eine Express Linie die zum Flughafen führt. Am Bellevue Platz kann man einen Knotenpunkt aller U-Bahn Linien machen. Grundsätzlich können wir uns an Städten wie New York, Paris oder London als Vorbild nehmen. Also, wir reden von einer richtigen U-Bahn. Beliebte Stationen wären zbs in der Bahnhofsstrasse, Shilcity, Hauptbahnhof und Flohmarkt.

  8. Wer U-Bahn sagt, muss Zürich grösser denken, nicht nur bis zur Stadtgrenze. Und da wird plötzlich klar, dass Zürich schon eine U-Bahn hat: Die S-Bahn. Fährt in städtischen Gebieten bereits in Tunnels, ist aber im Gegenzug zu U-Bahnen anderswo bestens mit dem Umland vernetzt.

  9. Für mich ist das nicht unterirdisch. Die paar Haltestellen des Milchbucktunnel, und die drei anderen Haltestellen sind einfach zu wenig. Ich frage mich, warum dieses Thema nicht wieder aufgegriffen wird. Die Pläne sie man dazumal gezeichnet hat, vermodern in der Schublade des Stadt Archiv. Sehr schade

  10. Fast sämtliche S-Bahn Linien auf städtischem Grund sind heute unterirdisch: HB-Stadelhofen-Stettbach, oder HB-Enge-Wollishofen, HB-Oerlikon-Flughafen, sogar das Uetliberg-Bähnli bis zur Binz.
    Und wos ohne Tunnel möglich ist, fährt die S-Bahn oberirdisch. Ist in allen Städten so, N.Y., London, Mumbai etc. Weshalb etwas teuer verlochen, wenns günstiger und effizienter oberirdisch geht? Und die ‚High-Lines‘ HB-Wipkingen sind so grossstädtisch, das dürften selbst Hipster cool finden.

  11. Offensichtlich sollte man dabei über die heutigen Stadtgrenzen hinaus planen. Die U-Bahn sollte die ganze innere Agglomeration bedienen. Das sind also die Stadt Zürich und der ungefähr zwei Gemeinden breite Ring um die Stadt inklusive dem ganzen Limmat- Sihl und Glatttal. Das wären 170 Quadratkilometer mit Bevölkerung von etwas über 500´000 Einwohnern, also einer enorm niedrigen Bevölkerungsdichte von nur 3000 pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: Paris hat eine Bevölkerungsdichte von 20´000, Genf noch 12´000. Das Bevölkerungswachstum des Kantons Zürich der nächsten 20 Jahre könnte im Einklang mit dem Raumplanungsgesetz sowie der Kulturlandinitiative komplett in dieses Gebiet gelenkt werden, in dem echte urbane Strukturen entstehen, mir einer Bevölkerungsdichte von 9´000 pro Quadratkilometer , was der heutigen dichte des Kreis 4 entspricht. Dafür braucht es auch ein leistungsfähiges, dichtes, schnelles ÖV. Mir schwebt eine UBahn nach dem Vorbild von Paris vor: Schachbrettmuster in der ganzen inneren Agglomeration, statt sternförmig nur in der Kernstadt wie das heutige Tram. Die Urahn sollt einen Haltestellenabstand von 600 Metern haben. Wenn man heute mit Planen beginnt, würde die erste Linie in 20 Jahren eröffnet. Ausserdem muss es ja nicht ausschliesslich unterirdisch sein, nur dort wos nötig ist.
    Wenn man aber ansieht, dass schon für den mickrigen Rosengarten-Tunnel über 20 Jahre eingerechnet werden, nach 20 jähriger Beratung, dann gute Nacht. Vielleicht ist die Taktik der Stadt/der Schweiz einfach keine Leute mehr rein zu lassen doch einfacher und billiger als vorausschauend zu planen.

  12. Danke für diesen Hinweis Cap! Sieht interessant aus. Die Frage, ob die S-Bahn nicht schon die U-Bahn von Zürich ist, ist allerdings ebenso weiterzuverfolgen. Welches Angebot müsste denn die S-Bahn in diesen Abschnitten haben, um als U-bahn zu funktionieren? Und wo müsste sie noch überall halten?

  13. Es müsste ein Loggo her wie zbs die U-Bahn in London. Ausserdem müsste es noch mehr Stationen unterirdisch geben. Die ETH Zürich hatte dazu schon einen mehrseitigen Bericht geschrieben. Die Kosten würden sich auch 8-10 Milliarden Franken schätzen

  14. Was in Zürich „S-Bahn“ genannt wird, heisst in den namensgebenden Deutschen Städten wie Hamburg, Berlin oder München „Regionalbahn“ da die Zürcher „S-Bahn“ ja die Region bedient und nicht die Stadt. Dafür sind die Haltestellenabstände zu gross bzw es gibt zu wenige Stationen. Der Vorschlag einer „Inneren S-Bahn“ kommt dem ursprünglichen Wortsinn schon näher. http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/uebersicht/entwurf-fuer-die-s-bahn-der-zukunft-1.17140045
    „S“ steht ja auch für Stadt und nicht Kanton. (Wobei in der Schweiz ja auch Regionen, die nur aus Dörfern bestehen, wie etwa die Ostschweiz eine „S-Bahn“ bekommen.)

    1. Nur mal so, dass mit der inneren S-Bahn heisst, dass die inneren Linien an allen Stationen die HEUTE schon bestehen halten und nicht, dass neue Stationen gebaut würden. Dieses System wird wahrscheinlich kommen, bringt jedoch nur bedingt was, auch weil ich im Entwurf der S-Bahn 2035 (file:///C:/Users/Startklar/OneDrive/Dokumente/liniennetzplan_step_2035%20ohne.pdf)
      vor allem sehe, dass z.B. im Jahr 2035 an der Goldküste 2 grosse Gymnasien (Küsnacht, Üetikon) hat, die die Züge deutlich voller machen, diese Gymnasien aber heute gleich gut oder besser angebunden sind als im Ausbauprojekt 2035.

  15. Ich war jetzt für drei Tage in London, und ich war einfach fasziniert von der Unterground. Auch das umsteigen war mega leicht zbs von der Circle line auf die central line. Das Hotel war eher am Stadtrand. Aber das war egal, denn dank der U-Bahn war man innert Minuten im Zentrum. Und da dachte ich auch, wann kapieren die Politiker endlich mal, das eine U-Bahn die sinnvollste Lösung wäre. Ich würde für den Anfang begrüßen, wenn man bei uns in Zürich mal mit vier Linien anfangen würde

  16. Zitat Besucher Besucher Kalkbreite-Eröffnung 1: „U-Bahn ist langweilig! Tram ist Stadt!“

    Das trifft den Nagel auf den Kopf! Das drucke ich mir aus und hänge es mir ganz gross an die Wand.

    Bitte, was macht denn die Mobilitätskultur in den Schweizer Grossstädten aus? Das Tram! Sichtbarer, hochwertiger öffentlicher Verkehr im öffentlichen Raum. Damit das Tram schneller wird, muss einfach der Autoverkehr verschwinden. Ab in den Tunnel damit, wo es nicht passt! Dass der private Verkehr in die Maulwurf-Ebene verlegt wird, ist zeitgemäss, denn: Auto = anti-urbaner Störfaktor. Nicht so beim öffentlichen Verkehr, er gehört sichtbar ins Stadtbild, für alle gut erreichbar. U-Bahnbau in einer Stadt, in der es ein gut funktionierends Tramnetz gibt, ist m.E. rückwärtsgewandt.

  17. Eine U-Bahn macht Zürich noch lange nicht zur Grossstadt. Offener für neues, andersartiges, unerwartetes und unberechenbares zu werden, hier sehe ich die Baustelle, wenn man sich Zürich grossstädtischer wünscht.
    Der öffentliche Verkehr ist doch in Zürich tiptop ausgebaut. Daran kann es wirklich nicht liegen.

  18. Der öffentliche Verkehr ist in Zürich gut ausgebaut das stimmt. ABER Zürich wächst, die Agglomeration wächst. Ich arbeite in Zürich und gehe dort zur Schule.
    Die S-Bahn kann ich im Moment noch benützen ohne stehen zu müssen. Aber das Tram ist in der Innenstadt zu Stosszeiten so hoffnungslos überfüllt das ich lieber zu Fuss gehe.

    Es braucht einen Zwischenverteiler die zum Beispiel das Quartier Gewerbeschulen entlastet eine U-Bahn wäre perfekt

    Zb: Höngg – Argauerstrasse – Toni Areal – Hardbrücke – Escher Wyss Platz – Limat Platz – HB – Paradeplatz – Enge

  19. Vermutlich wird Züri irgendwann doch noch eine U-Bahn bekommen. Dann werden wir vermutlich aber schon länger in der EU sein. Grösseres Planen wird dann in der Schweiz schon denkbar, weil es ein europäisches oberstes Gericht gäbe, wo geklagt werden würde. Dort wäre sicher keine extreme Angst vor dem grossen, bösen und üblen Züri vorhanden, so würde unserem Kleinstädtchen, aus „unwissender“ europäischer Sicht, nicht mehr garantiert, vom grossen „welschen“ Gericht, ein wirklich jedes, etwas „grössere“ Projekt versenkt. Also vielleicht wird das schnell und häufig U-Bahn-fahren, durch den Kantonzüristadt, dann viel später, irgendwann endlich doch mal, so im späten 22. Jahrhundert möglich werden! Das Fussballstadion dort, wäre sicher auch perfekt.

Einen Kommentar verfassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *